Zum Ende seiner Intendanz bei den Bad Hersfelder Festspielen hat Joern Hinkel gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Weggefährten Alexander Netschajew eine Matinee gestaltet, die eindrücklicher nicht hätte sein können. Unter der Überschrift „Die Freiheit hat man satt am End‘“ verbanden die beiden Künstler Literatur, Musik, Briefe und Gedichte zu einer vielstimmigen Erinnerung – und einer deutlichen Warnung vor der Wiederkehr autoritärer Ideologien.
STIMMEN DER „VERBRANNTEN DICHTER“
Hinkel und Netschajew lasen Texte von Heinrich Heine, Erich Kästner, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky, Mascha Kaléko, Ödön von Horváth und vielen weiteren Autorinnen und Autoren, deren Werke vom NS-Regime verboten wurden. Immer wieder rüttelten die Verse an den Grundfesten unserer vermeintlichen Gewissheiten.
Brecht ließ die Kinder im „Kinderkreuzzug“ flehen:
„Bitte helft uns! Wir wissen den Weg nicht mehr.“
Ein Satz, der als universelle Warnung in die Gegenwart wirkt.
„Bitte helft uns! Wir wissen den Weg nicht mehr.“
Ein Satz, der als universelle Warnung in die Gegenwart wirkt.
Auch Kästners Stimme hallte bedrohlich nach:
„So groß wie heute war die Zeit noch nie – und die Dummheit noch nie so unerschöpflich.“
„So groß wie heute war die Zeit noch nie – und die Dummheit noch nie so unerschöpflich.“
Diese Worte machten deutlich, dass rechtspopulistische und radikale Bewegungen jederzeit wieder entstehen können – sei es wie im Nationalsozialismus oder in den Jahren der SED-Diktatur.
PORTRÄT ALEXANDER NETSCHAJEW
Alexander Netschajew (geb. 1969) lebt am Starnberger See und ist Schauspieler, Sprecher, Regisseur und Autor. Von 2012 bis 2018 leitete er als Geschäftsführender Intendant das Theater der Altmark in Stendal, das während seiner Amtszeit 2016 mit dem 1. Theaterpreis des Bundes für sein Engagement ausgezeichnet wurde.
Zuvor war Netschajew u. a. künstlerischer Leiter für Theater und Musiktheater an der Münchner Pasinger Fabrik GmbH sowie Intendant am Stadttheater Landsberg. Schon 2007 wurde eines seiner Projekte durch die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ (unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler) für seine Innovationskraft ausgezeichnet.
Bekannt ist Netschajew vor allem für seine Leidenschaft, Literatur und Musik miteinander zu verbinden. Er gestaltete zahlreiche literarische Konzerte, u. a. mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, und arbeitete mit Persönlichkeiten wie Giora Feidman, Adele Neuhauser oder Karl Michael Vogler zusammen. Viele seiner Werke sind auf CD erschienen.
Dass Hinkel ihn für dieses besondere Wiedersehen ausgewählt hat, ist nur folgerichtig: Beide begannen schon in der Schulzeit gemeinsam mit literarischen Abenden – und setzten nun, rund 30 Jahre später, künstlerisch wie biografisch einen Schlusspunkt mit Botschaft.
MAHNUNG AN DIE ZUKUNFT
Die Kombination aus scharfer Satire Tucholskys, düsterer Warnung Brechts und Hüschs anklagender Menschlichkeits-Appelle zeigte: Die Gefahr von Unterdrückung, Nationalismus und Ausgrenzung bleibt bestehen.
Besonders eindrücklich formulierte es Tucholsky:
„Das Gefährlichste ist nicht, wenn wenige etwas wollen – sondern wenn viele nichts tun.“
„Das Gefährlichste ist nicht, wenn wenige etwas wollen – sondern wenn viele nichts tun.“
So wurde die Matinee mehr als ein literarischer Rückblick: Sie war die Erinnerung daran, dass Demokratie und Freiheit täglich erkämpft und gelebt werden müssen – und dass Schweigen der erste Schritt ins Vergessen ist.
EIN BLEIBENDER ABSCHLUSS
Die Veranstaltung eröffnete einen besonderen Resonanzraum: Hinkels letzter Auftritt als Intendant war kein sentimentaler Rückzug, sondern ein bewusster Appell. Gemeinsam mit Netschajew setzte er ein künstlerisches Zeichen, das weit über Bad Hersfeld hinausweist: Freiheit und Demokratie sind niemals selbstverständlich.
Oder, wie Kästner mahnte:
„An allem Unheil dieser Welt sind nicht nur die schuld, die es begehen, sondern auch die, die es nicht verhindern.“
BILDLIZENZIERUNG: DJV-BILDPORTAL UND PICTUREMAXX
Die Lizenzierung meiner hier gezeigten Presseaufnahmen erfolgt über das DJV-Bildportal, einem Netzwerk aus freien Fotografen und Bildjournalisten. Bildredakteure können die Aufnahmen ebenfalls über Picturemaxx finden.
10. August 2025, Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Joern Hinkel (Intendant), Alexander Netschajew

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Joern Hinkel (Intendant) während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld (Hessen).

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Joern Hinkel (Intendant), Alexander Netschajew

Joern Hinkel (Intendant) während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld (Hessen).

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Alexander Netschajew während der literarisch-musikalischen Matinee „Die Freiheit hat man satt am End`“ zum Ende der Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland im Kapitelsaal des Museums im Stiftsbezirk, aufgenommen am 10. August 2025 in Bad Hersfeld / Hessen / Deutschland

Joern Hinkel (Intendant), Alexander Netschajew
