La Bohème 2025 – Opernzauber auf Erfurts Domstufen

Unter freiem Himmel und im Schatten von Dom und Severikirche erwachte Puccinis „La Bohème“ zu neuem Leben – opulent inszeniert und voller musikalischer Leidenschaft. Die historische Kulisse des Erfurter Domplatzes verschmolz mit einem farbenprächtigen, detailreichen Bühnenbild zu einer lebendigen Liebeserklärung an Paris im 19. Jahrhundert.  

Herzstück der Oper ist die bewegende Liebesgeschichte zwischen dem Dichter Rodolfo und der Näherin Mimì.  
- Rodolfo: Jongwoo Kim gestaltet ihn mit warmem, strahlendem Tenor – zwischen jugendlicher Hoffnung und tiefer Verzweiflung.  
- Mimì: Shelley Jackson verleiht ihrer Figur berührende Zerbrechlichkeit und emotionale Intensität.  
- Marcello: Kammersänger Máté Sólyom-Nagy gibt dem Maler temperamentvolle Direktheit und Freundschaftstreue.  
- Musetta: Candela Gotelli glänzt mit bühnensicherer Koketterie, funkelndem Gesang und einer spektakulären Rutschpartie im roten Kunstpelzmantel.  
- Schaunard: Konstantin Ingenpaß bringt spritzige Lebensfreude in die Künstler-WG.  
- Colline: Aaron Eunhyuk Lee überzeugt mit warmer Bassstimme und philosophischer Tiefe.  

Ergänzt wird die Hauptbesetzung von zahlreichen Nebendarstellern, mehr als hundert Chorsängerinnen und -sängern, engagierten Statisten und einem Kinderchor, die gemeinsam eine pulsierende Großstadtszenerie entstehen lassen.

Regisseur und Bühnenbildner Matthew Ferraro verwandelte die Domstufen in ein Klein-Paris, dessen Herzstück ein 16 Meter hoher Eiffelturm ist. Eine 22 Meter lange Rutsche führt im zweiten Akt mitten durch die Szene und wird zur dynamischen Spielfläche. Das Café Momus wurde originalgetreu als fertige Kulisse eingeflogen, in der großen Parkszene erstrahlen 500 einzelne Lampen und tauchen die nächtliche Szenerie in warmes, festliches Licht.  
Mila van Daag entwarf 221 Kostüme für Solisten, Chor, Kinder und Statisten – detailverliebt, historisch inspiriert und für den Sommereinsatz mit raffinierten Kühlfächern ausgestattet.

Unter der Leitung von Clemens Fieguth bringt das Philharmonische Orchester Erfurt Puccinis farbenreiche Partitur zum Leuchten – mit all ihren lyrischen Bögen, dramatischen Ausbrüchen und stillen, ergreifenden Momenten. Die Aufführung erfolgt in italienischer Sprache, rechts auf einer Videowand sorgen deutsche Übertitel für ein teilhabeoffenes Opernerlebnis.

Basierend auf Henri Murgers Roman „Scènes de la vie de bohème“ entfaltet sich eine Geschichte, die seit Generationen berührt: von der Wärme einer Künstlerfreundschaft und der Zerbrechlichkeit des Glücks, von Liebe, Armut und der Suche nach einem freien Leben. Die Domplatz-Inszenierung 2025 verwebt diese Themen mit der unvergleichlichen Atmosphäre einer historischen Architekturkulisse.

Der Erfurter Domplatz bietet für „La Bohème“ mehr als nur einen Aufführungsort – er wird selbst Teil der Inszenierung. Stein, Licht, Musik und sommerliche Abendluft verschmelzen hier zu einem Opernereignis, wie es nur im Freien und an diesem Ort entstehen kann.

Die Lizenzierung meiner hier gezeigten Presseaufnahmen erfolgt über das DJV-Bildportal, einem Netzwerk aus freien Fotografen und Bildjournalisten. Bildredakteure können die Aufnahmen ebenfalls über Picturemaxx finden.  

6. August 2025, Erfurt / Thüringen / Deutschland