„Der Vorname“ feiert Premiere in Schloss Eichhof

Die diesjährige Produktion im historischen Hof des Schlosses Eichhof in Bad Hersfeld bringt ein Stück auf die Bühne, das mit feinsinnigem Humor tief in die Abgründe bürgerlicher Fassaden blickt. Die Komödie „Der Vorname“ feierte ist mit einem prominenten Ensemble und unter der Regie des Boulevard-Spezialisten René Heinersdorff besetzt.

„Der Vorname“ – basierend auf dem gleichnamigen Stück von Alexandre de la Patellière und Matthieu Delaporte – ist alles andere als eine leichte Sommerkomödie. Intendant Joern Hinkel hat damit bewusst ein Werk gewählt, das aktuelle gesellschaftliche Fragen mit launigem Witz, aber auch scharfer Klinge behandelt. 

Ein Abendessen unter Freunden wird zur psychologischen Nagelprobe: Literaturprofessor Peer (gespielt von Christian Nickel) und seine Frau Elisabeth (Alexandra Kamp), eine engagierte Lehrerin, laden zum vertraulichen Abendessen – das sich schnell zum Streitgespräch auswächst. Als Vincent (verkörpert von Pascal Breuer) als angehender Vater den gewagten Namen „Adolphe“ für seinen ungeborenen Sohn präsentiert, ist die Fassungslosigkeit groß. Claus, der sensible Posaunist (Sebastian Goder), wird zum kritischen Beobachter. Anna, Vincents Frau (Mia Geese), trifft erst später ein, doch das Chaos ist da bereits in vollem Gange.

Was als heiteres Beisammensein beginnt, entlarvt Schicht für Schicht längst vergrabene Konflikte, Vorurteile und Lebenslügen. Heinersdorffs Inszenierung wirkt wie ein Spiegel unserer Gegenwart, in der die Grenzen des Sagbaren, die Sensibilität gegenüber Sprache und die Unsicherheiten des täglichen Miteinanders immer offensichtlicher werden.

Die Besetzung von „Der Vorname“ bringt nicht nur schauspielerische Klasse auf die Bühne, sondern auch ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern der Bad Hersfelder Festspiele:
- Christian Nickel, zweifacher Hersfeld-Preisträger (2016 für „Hexenjagd“, 2017 für „Martin Luther“) sowie Gewinner des Zuschauerpreises 2018, überzeugt als Peer mit subtiler Ernsthaftigkeit.
- Alexandra Kamp, Sebastian Goder und Pascal Breuer brillierten bereits im vergangenen Sommer gemeinsam in der Komödie „Nein zum Geld“, ebenfalls unter Heinersdorffs Leitung.
- Mia Geese ergänzt das Ensemble als dynamisches Multitalent: Bekannt durch Theater- und Musicalrollen im deutschsprachigen Raum sowie als Ensemblemitglied des Impro-Comedy-Theaters "Springmaus".

René Heinersdorff ist viel mehr als ein erfahrener Regisseur: Als Schauspieler, Autor von über 20 Theaterstücken und Intendant mehrerer erfolgreicher Privattheater – darunter das "Theater an der Kö" in Düsseldorf und die "Komödie im Bayerischen Hof" in München – wird er gerne als „Pate des Boulevards“ bezeichnet. Seine Handschrift ist unverkennbar: Heinersdorff gelingt es, mit elegantem Timing und subtiler Schärfe eine Geschichte zu inszenieren, die das Publikum zum Lachen bringt – und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

Seine Erfahrung aus rund 180 Theaterproduktionen sowie zahllosen Fernsehformaten – unter anderem mit Serien wie „Die Camper“, „Eichbergers besondere Fälle“ oder „Drei Mann im Bett“ – zeigt sich in der ausgefeilten Charakterzeichnung und lebendigen Bühnenpräsenz.

Die Inszenierung ist eine Koproduktion mit der Landesbühne Rheinland-Pfalz, deren Intendanz Heinersdorff seit 2024 übernommen hat. Damit unterstreicht die Produktion nicht nur regionale Relevanz, sondern auch nationale Strahlkraft. Wie ein „reinigendes Gewitter“ (Zitat Hinkel) bringt dieses Stück frischen Wind auf die traditionsreiche Festspielbühne von Schloss Eichhof.

Die Lizenzierung meiner hier gezeigten Presseaufnahmen erfolgt über das das DJV-Bildportal, einem Netzwerk aus freien Fotografen und Bildjournalisten. Bildredakteure können die Aufnahmen ebenfalls über **Picturemaxx** finden.

10. Juli 2024, Schloss Eichhof / Hessen / Deutschland