Generalprobe von NippleJesus in historischer Kapelle

In der historischen Kapelle des Stadtmuseums Bad Hersfeld fand die Generalprobe des Ein-Personen-Stücks *NippleJesus* von Nick Hornby statt. Der intime Raum mit seinen frühmittelalterlichen Decken- und Wandmalereien bot eine eindrucksvolle Kulisse für ein Stück, das sich mit Fragen von Kunst, Glaube und öffentlicher Empörung auseinandersetzt – und das in einem Raum, der selbst Kulturerbe ist.

Andrés Mendez, einziger Darsteller des Abends, verkörperte mit beeindruckender Präsenz die Figur des Dave – eines ehemaligen Türstehers, der sich plötzlich mit moderner, provokativer Kunst konfrontiert sieht. Mit scharfem Witz und eindrucksvoller Wandlung vollzog Mendez die Entwicklung seiner Figur vom skeptischen Wachdienst hin zum leidenschaftlichen Verteidiger des umstrittenen Werks.

Regie führte Dr. Bettina Wilts, Dramaturgin der Festspiele, die das Kammerspiel gezielt auf die einzigartige Kapelle zuschnitt. Wilts hatte das Stück für Bad Hersfeld vorgeschlagen und mit Mendez ihren „Wunschkandidaten“ gewinnen können. Bereits bei der Generalprobe zeigte sich, wie präzise Regie und Schauspiel ineinandergreifen.

Das Bühnenbild bestand aus einem einzigen zentralen Objekt: einer Skulptur, die das titelgebende Kunstwerk "NippleJesus" repräsentierte. Entworfen und gebaut wurde sie von Dietmar Wolf, dem technischen Leiter der Festspiele, der damit nicht nur einen dramaturgischen Akzent setzte, sondern auch die räumlichen Gegebenheiten der Kapelle ideal nutzte.

Das Kostüm – schlicht, schwarz, geradeheraus – stammt von Kerstin Micheel, Leiterin der Kostümabteilung. Das Outfit unterstrich Mendez’ Figur als bodenständigen, pragmatischen Beobachter. Licht und Ton sorgten dezent, aber deutlich für dramatische Übergänge und intensives Zuhören.

Die Lizenzierung meiner hier gezeigten Presseaufnahmen erfolgt über das DJV-Bildportal, einem Netzwerk aus freien Fotografen und Bildjournalisten. Bildredakteure können die Aufnahmen ebenfalls über Picturemaxx finden.